Änderung im Müllabholsystem
Die Hausabholung für Papier und Verpackungen startet
Am 1. April 2025 erfolgt in Breitenfurt eine bedeutende Neuerung in der Abfallentsorgung: Papier und Verpackungsmaterialien werden künftig nicht mehr an den Müllinseln gesammelt, sondern direkt bei den Haushalten abgeholt. Dieses neue Sammelsystem wurde im Gemeinderat im Juni 2024 beschlossen und soll die Recyclingquote erhöhen, ohne Mehrkosten für die Bürgerinnen und Bürger zu verursachen.
Was ändert sich konkret?
- Altpapier: Alle Haushalte erhalten eine 240-Liter-Papiertonne (rote Tonne). Die Abholung erfolgt alle acht Wochen.
- Verpackungen (Gelber Sack): Zusätzlich wird ein Satz Gelber Säcke (13 Stück pro Jahr) für Leicht- und Metallverpackungen bereitgestellt. Die Abholung findet alle vier Wochen statt.
- Rückbau der Müllinseln: Die bisherigen Müllinseln werden nach einer Übergangszeit abgebaut und stehen dann nur noch für Altglas (und in manchen Fällen für Altkleider) zur Verfügung.
Warum eine Umstellung?
Höhere Recyclingquote: Wenn Papier und Verpackungen direkt vor der Haustür gesammelt werden, ist die Trennung oft konsequenter. Das erhöht die Chancen, dass Wertstoffe richtig recycelt werden.
- Sauberkeit und Hygiene: Müllinseln sind häufig verschmutzt und ziehen Schädlinge an. Mit der Hausabholung sinkt das Risiko für überfüllte Sammelstellen und unangenehme Gerüche.
- Komfort für Bürger:innen: Statt schwere Papierbündel oder Verpackungen zu Müllinseln zu tragen, kann man sie bequem zuhause in der richtigen Tonne bzw. im Gelben Sack sammeln.
Kosten
Auf Anfrage der Breitenfurter Grünen wurde bestätigt, dass die Einführung des neuen Systems nicht zu höheren Kosten führt. Der Gemeinderat hat einstimmig (bei einer Enthaltung) beschlossen, dass diese Neuerung kostenneutral umgesetzt wird. Auf Nachfrage beim GVA Mödling wurde uns mitgeteilt, dass die neuen Altpapiertonnen pro Stück rund 23€ kosten. Bei über 3.000 Haushalten bedeutet das Investitionskosten von über 70.000€, die über mehrere Jahre abgeschrieben werden. Diese Summe erscheint auf den ersten Blick angesichts der angespannten finanziellen Lage der Gemeinde hoch. Es gilt jedoch zu berücksichtigen, dass auch die bisherigen großen Tonnen auf den Sammelinseln regelmäßige Anschaffungskosten verursachten, da sie immer wieder ausgetauscht werden müssen. Eine höhere Sammelquote kann darüber hinaus auch zu höheren Erträgen durch den Verkauf der recyclingfähigen Stoffe führen – je besser wir sammeln, desto geringer die Kosten!
Umweltauswirkungen des neuen Sammelsystems
Die Hausabholung von Verpackungen und Papier trägt laut einer Studie des deutschen Umweltbundesamtes (Sammelsysteme für Verpackungsabfälle, 2018) maßgeblich zu einer höheren Erfassungsquote bei und steigert damit die Recyclingleistung. Zwar entsteht beim Holsystem ein veränderter Transportaufwand, jedoch wird dieser durch die verbesserte Sortierqualität und das Mehr an verwertbaren Wertstoffen häufig kompensiert. Insgesamt zeigt die Studie, dass bequeme und leicht zugängliche Sammelsysteme dazu führen, dass mehr Abfälle korrekt getrennt werden. Damit wird der Anteil an Wertstoffen, die fälschlicherweise im Restmüll landen, deutlich reduziert. In Summe ergibt sich eine positivere Ökobilanz, weil mehr Materialien in den Kreislauf zurückgeführt und Ressourcen geschont werden.
SMS-Service zur Erinnerung
Damit keine Abholtermine versäumt werden, können Sie sich für das kostenlose SMS-Erinnerungsservice des Abfallverbands (GVA) anmelden. Sie erhalten jeweils am Vortag ein kurzes Erinnerungs-SMS für Restmüll-, Biomüll- oder Altpapier-/Verpackungsabholungen.
Anmeldung unter: https://sms.umweltverbaende.at/?vb=md
Tipps und Lösungsvorschläge
Abfall vermeiden
- Setzen Sie auf Mehrweg- statt Einwegverpackungen (z.B. Pfandflaschen). Alle geschlossenen Getränkeverpackungen aus Kunststoff oder Metall mit einer Füllmenge von 0,1 bis 3 Liter sind seit Anfang Jänner im Pfandsystem.
- Kaufen Sie Produkte möglichst ohne übermäßige Kunststoffhüllen.
Richtig trennen
- Papier und Karton: Bitte zerkleinern und in die rote Tonne geben. Größere Kartons (z.B. Umzugskartons) können am Wertstoffsammelzentrum (WSZ) entsorgt werden.
- Kunststoff-, Metall- und Verbundverpackungen (Tetrapaks etc.) kommen in den Gelben Sack.
- Glas: Weiterhin in die Altglas-Container bringen.
Wertstoffsammelzentrum (WSZ) nutzen
- Das WSZ steht weiterhin für Problemstoffe, Kartonagen, Grüngut und Sondermüll zur Verfügung.
- Neue Öffnungszeiten: Ab 1. März ist das WSZ auch donnerstags ganztägig offen.
Vorrat an Gelben Säcken
- Sollten die mitgelieferten Säcke nicht ausreichen, sind zusätzliche Gelbe Säcke zu den Problemstoffsammelzeiten am WSZ erhältlich.
Weitere Informationen und Ansprechpartner
- Abholkalender: Alle Haushalte bekommen einen individuellen Plan. Zusätzlich online abrufbar unter www.breitenfurt.at oder www.gvamoedling.at.
- Hotline GVA Mödling: 02236/739400 (Fragen zur Abfuhr oder Terminänderungen).
- Gemeindeamt Breitenfurt: Ansprechstelle für gebrochene Tonnen oder allgemeine Auskünfte.
Mit der Umstellung auf das neue Sammelsystem setzt Breitenfurt einen wichtigen Schritt für mehr Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Dank Hausabholung und guter Trennung können wir gemeinsam dazu beitragen, dass weniger Wertstoffe im Restmüll landen und unsere Umwelt entlastet wird.
Quelle: Umweltbundesamt. (2018). Analyse der Effizienz und Vorschläge zur Optimierung von Sammelsystemen der haushaltsnahen Erfassung von Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen auf der Grundlage vorhandener Daten. Abschlussbericht. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2018-05-22_texte_37-2018_sammelsysteme-verpackungen.pdf
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