NEOPHYTEN IN ST. ANDRÄ-WÖRDERN
NEOPHYTEN
Wie du sicher schon gehört hast, sind einige Neophyten österreichweit im Vormarsch und sie machen auch vor St. Andrä-Wördern nicht halt. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Vielleicht wurde eine schöne Pflanze aus einem Urlaub mitgebracht, andere wurden als Zierstrauch in der Gärtnerei gekauft und wiederum andere durch Tiere eingeschleppt. Manche wurden vielleicht auch aus Unwissenheit gezielt ausgesetzt. In diesem Ratgeber möchten wir dir einen Überblick über einige Neophyten geben und zeigen, wie wir gemeinsam ihre Ausbreitung verhindern können. Das ist wichtig, weil einige dieser Pflanzen nicht nur die heimische Flora verdrängen, sondern auch für Menschen gefährlich werden und sogar Bauwerke beschägigen. In diesem Sinn: Lasst uns gemeinsam die Ausbreitung von Neophyten in St. Andrä-Wördern verhindern. Wir bedanken uns schon jetzt für deine Unterstützung!
Aktion am 26. August
Aktion am 12. August
Aktion am 29. Juli
Aktion am 15. Juli
Aktion am 1.Juli
Heute haben wir uns wieder den Bereich bei der B14 Brücke vorgenommen
Danke und bis zum nächsten Mal.
Aktion am 10. Juni 2023
Diesmal haben wir uns den Berich bis runter zur Lehnergassenbrücke vorgenommen.
Danach gings zum EISFUX auf ein Eis. Das hatten sich alle verdient und die GRÜNEN StAW haben eingeladen.
Danke und bis zum nächsten Mal.
Bekämpfungszeit
Interaktive Karte - NEOPHYTEN
Interaktive Karte – NEOPHYTEN in StAW (LINK)
Diese Karte warten die GRÜNEN StAW und da ist es natürlich möglich uns Sichtungen von Neophyten mitzuteilen und wir tragen die zeitnah in die Karte ein.
Bitte eMail mit Standort, eventuell Photos an [email protected]
Was sind Neophyten?
Der Begriff Neophyt stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich neue Pflanze. Er bezeichnet Pflanzenarten, die erst in jüngerer Zeit in einer bestimmten Region oder einem bestimmten Ökosystem eingeführt wurden, sei es absichtlich oder unbeabsichtigt.
Neophyten können von anderen Kontinenten stammen oder aus anderen Regionen innerhalb eines Kontinents kommen.
Warum soll die Ausbreitung von Neophyten verhindert werden?
Neophyten können eine Bedrohung für die einheimische Flora und Fauna sein, da sie sich schnell ausbreiten und es oft keine natürlichen Feinde oder Schädlinge gibt, die ihre Ausbreitung kontrollieren. Dies kann dazu führen, dass sie die Nahrungskette und das Ökosystem stören oder sogar verändern.
Neophyten gelten weltweit als eine der wichtigsten Ursachen für den Rückgang der Biodiversität und verursachen auch große wirtschaftliche Schäden an Gebäuden und in landwirtschaftlichen Kulturen.
Weshalb können sich Neophyten rasch ausbreiten?
Die meisten invasiven (eindringenden) Neophyten sind sogenannte Pionierarten, die sich besonders in brachliegenden oder von Menschen stark veränderten Standorten als erste Pflanzen ansiedeln. Viele davon sind relativ anspruchslos und wachsen sehr schnell, weshalb sie sich auch rasch ausbreiten können.
Gibt es Neophyten, die den Menschen gefährlich werden können?
Einige invasive Neophyten können für den Menschen durchaus gesundheitliche Probleme verursachen. Sie können Allergien hervorrufen und Hautreizungen (z. B. Riesenbärenklau) oder Atembeschwerden (z. B. Ambrosia artemisiifolia) verursachen.
Welche Neophyten breiten sich in Österreich aus?
In Österreich gibt es viele Neophyten, von denen einige als invasiv eingestuft und daher als potenzielle Bedrohung für die einheimische Flora und Fauna betrachtet werden.
Einige dieser Neophyten wollen wir hier vorstellen.
Japanischer Staudenknöterich
Der Japanische Staudenknöterich (Reynoutria japonica) ist eine sehr schnellwüchsige (wuchernde), sommergrüne, krautige und ausdauernde Pflanze.
Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich durch unterirdische Ausläufer (Rhizome). Kleinste Teile davon (Fragmente mit 1–1,5 cm) können bereits wieder zu einem neuen Bestand führen. In 1 m³ Boden können bis zu 150 Rhizome vorkommen. Aufgrund der hohen Dichte und der damit einhergehenden Schattenbildung sowie der Wurzelkonkurrenz verhindert der Japanische Staudenknöterich das Wachstum heimischer Arten.
Maßnahmen
- Kleine und junge Bestände ausreißen und ausgraben. Dabei darauf achten, dass auch die kleinsten Stücke der Rhizome ausgegraben werden.
- Große Bestände durch intensives Schneiden oder Beweiden (z. B. durch Schafe, Pferde oder Rinder) eindämmen.
- Zur Schwächung der Populationen ab einer Wuchshöhe von 40 cm 6– bis 8-mal pro Jahr mähen.
- Ein vielversprechendes Verfahren mit eine Stromlanze, die die Pflanze bis in das Rhizom hinein beeinträchtigt wird zur Zeit evaluiert und die Finanzierung in der Gemeindeleitung besprochen. Die relativ hohen Anschaffungskosten würden sich durch den geringeren Einsatz von Personal kompensieren. Es ist jedoch wichtig, diese Maßnahmen mit Vorsicht und unter Beachtung der örtlichen Umweltbestimmungen durchzuführen.
Entsorgung
- Gut verpackt im Restmüll entsorgen.
- Achtung: Beim Aufladen und Transport darauf achten, dass keine Spross- oder Wurzelteile verloren gehen. Diese können rasch wieder ausschlagen.
Aber alles hat zwei Seiten
Der Japanische Knöterich wird im Herkunftsland für medizinische Anwendungen und für den Pflanzenschutz verwendet. In der japanischen Küche gibt es mehrere traditionelle Zubereitungen, bei denen der Knöterich, dort „Itadori“ genannt, Verwendung findet. Meistens werden die zarten Triebe verwendet. Man schält und kocht sie. Danach werden sie in Wasser und Salz eingelegt und so für eine Weile haltbar gemacht. Wird das Wasser wieder abgegossen, entzieht das dem Gemüse einen Teil der Oxalsäure. Itadori wird zum Beispiel gemeinsam mit anderen Gemüsen zur Füllung von Frühlingsrollen oder bei der Zubereitung von Sushis verwendet. In der traditionellen deutschen Küche können die Triebe des Knöterichs ähnlich wie Rhabarber verwendet werden. Ihr säuerlicher Geschmack und der Gehalt an Oxalsäure legen ähnliche Zubereitungsweisen nahe. Von Menschen, die sich für Wildkräuter und kreative Rezepte begeistern, wird Knöterich deshalb beispielsweise als Zutat für Relish, Kompott, Konfitüre, Kuchen und Limonaden benutzt. Als Gemüse werden meistens die jungen, säuerlich schmeckenden Stangen zubereitet.
Die heilsamen Wirkungen des Japanischen Staudenknöterichs für den Menschen und auch bei Pflanzenkrankheiten sind schon länger bekannt. Er gilt als Bakterien-, Viren- und Pilz hemmend. Er verbessert den Blutdruck, kann Schmerzen lindern und das Blut reinigen. Verwendet werden alle Teile der Pflanze. Knöterich-Jauche beispielsweise beugt als Pflanzenschutzmittel Schimmelbefall bei Salat und Erdbeeren vor. Sie kann auch gegen Pilzerkrankungen wie Mehltau und Krautfäule bei Tomaten wirkungsvoll eingesetzt werden.
Ragweed, Beifußblättriges Traubenkraut, Ambrosie
Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) ist eine einjährige Pflanze, die bekannt dafür ist, 1 Milliarde Pollen pro Pflanze zu produzieren, die bei vielen Menschen saisonale Allergien verursachen können. Es gibt verschiedene Arten von Ragweed, die häufigste ist Ambrosia artemisiifolia. Durch die Bildung von Dominanzbeständen verdrängt sie die heimische Flora. In der Landwirtschaft wird sie als Problemkraut betrachtet (z. B. in Kürbiskulturen).
Maßnahmen
- Bei der Bekämpfung Handschuhe tragen.
- Einzelpflanzen vor der Blüte ausreißen.
- Größere Bestände kurz nach Blühbeginn sehr kurz mähen.
- Gründliche Reinigung von Kleidung und Mähmaschinen.
- Mehrjährige Kontrolle der Fläche, da sich Samen im Boden befinden.
Entsorgung
- Nicht blühende Pflanzen können kompostiert oder in die Biotonne gegeben werden.
- Blühende Pflanzen gut verpackt im Restmüll entsorgen.
Bitte Standort bekannt geben: www.ragfinder.at
Riesenbärenklau
Der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) ist eine mehrjährige Pflanze, die aus dem Kaukasus stammt und sich in Nordamerika und Europa invasiv ausbreitet. Er erreicht eine Höhe von 4–5 m und sein Stängel kann bis zu 10 cm Durchmesser stark werden.
Aufgrund von Substanzen, die die Haut lichtempfindlich machen, kann er in Kombination mit Sonnenlicht bei Berührung schmerzhafte Entzündungen bzw. Verbrennungen verursachen.
Maßnahmen
- Bei der Bekämpfung Handschuhe und lange Kleidung tragen.
- Einzelpflanzen können im Frühjahr oder Herbst ausgegraben/ausgestochen werden.
- Einzelpflanzen können im Frühjahr oder Herbst ausgegraben/ausgestochen werden.
- Zu Beginn der Fruchtreife (Ende Juli) kann die Pflanze durch Abschneiden des Blütenstandes zum Absterben gebracht werden.
- Nach Möglichkeit Einzelpflanzen und beginnende Besiedelung sofort bekämpfen, um die Ausbreitung zu verhindern.
Entsorgung
- Schnittgut ohne Wurzeln, Samen und Blüten kann kompostiert werden.
- Pflanzenteile mit Samen gut verpackt im Restmüll entsorgen.
Drüsiges Springkraut
Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) oder auch Indische Springkraut ist eine einjährige Pflanze. Sie ist eine von zwei invasiven Springkrautarten – nicht zu verwechseln mit dem Großen oder Echten Springkraut, das in Mitteleuropa ursprünglich heimisch ist. Eine Pflanze produziert 1.600–4.300 Samen, deren Keimfähigkeit mehrere Jahre erhalten bleibt. Da das Drüsige Springkraut als Bedrohung für andere Pflanzenarten gesehen werden kann, ist eine Eindämmung der Ausbreitung erforderlich.
Maßnahmen
- Einzelpflanzen vor der Blüte mit den Wurzeln ausreißen.
- Große Bestände spätestens zu Beginn der Blütenbildung und vor der ersten Samenreife bodennahe mähen.
- Mahd alle 2–4 Wochen bis in den Herbst wiederholen.
- Mehrjährige Kontrolle, da sich auch Samen im Boden befinden können.
Entsorgung
- Schnittgut ohne Samen oder Blüten kann kompostiert werden.
- Pflanzenteile mit Samen gut verpackt im Restmüll entsorgen.
Kanadische Goldrute, Riesen-Goldrute
Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) stammt aus Nordamerika. Sie ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 2 m hoch werden kann. Ihre Stängel sind fein behaart und grün, im Gegensatz zur Riesen- goldrute, deren Stängel kahl und oft bläulich bereift sind. Die Vermehrung durch bis zu 300 Rhizome/m² führt zu Dominanzbeständen, die heimische Pflanzen verdrängen und die tierische Artenvielfalt beeinträchtigen. Auf Streuwiesen, nährstoffarmen Brachen und Magerrasen können sie gegen- über lichtliebenden und seltenen Arten einen problematischen Konkurrenzdruck erzeugen.
Maßnahmen
- Einzelbestände bei feuchtem Boden mit der Hand ausreißen.
- Große Bestände spätestens zur Blütezeit – um Samenflug zu vermeiden – mehrmals mähen.
Entsorgung
- Schnittgut ohne Wurzeln, Samen oder Blüten kann kompostiert werden.
- Wurzeln und Samen gut verpackt im Restmüll entsorgen.
Amerikanische Kermesbeere
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Amerikanischen Kermesbeere (Phytolacca americana) ist Nordamerika (Osten Kanadas, USA). Diese schnell wachsende Pflanze kann bis zu 2 m groß werden und zählt damit zu den größten wild wachsenden Stauden. Alle Teile der Pflanze sind für den Menschen giftig, während die Beeren von Vögeln gerne als Futter angenommen werden. Eine Pflanze kann bis zu 25.000 Samen hervorbringen, die durch Vögel verteilt werden. Aufgrund des raschen Wachstums und des Abscheidens von chemischen Stoffen über die Wurzeln kann die Amerikanische Kermesbeere rasch Dominanzbestände bilden, welche die standorttypischen Arten verdrängen.
Maßnahmen
- Bei Einzelpflanzen im Garten die Fruchtstände abschneiden, um eine Samenbildung zu verhindern.
- Nachwachsende Jungpflanzen ausreißen.
- Größere Bestände durch Mähen vor der Samenreife eindämmen.
Entsorgung
- Nicht blühende Pflanzen können im Kompost oder in der Biotonne verwertet werden.
- Blühende Pflanzen gut verpackt im Restmüll entsorgen.
Asiatische (Indische) Kermesbeere
Die Asiatische Kermesbeere (Phytolacca acinosa) wird auch Essbare Kermesbeere genannt. Sie stammt aus Südostasien. Die krautige Pflanze ist kleiner als ihre amerikanische Verwandte, sie erreicht eine Höhe bis zu 1,50 m. Bei Frost sterben die oberirdischen Teile ab, die Pflanze überdauert die Frostperiode im Wurzelstock.
Aufgrund des raschen Wachstums wird die Bildung von Dominanzbeständen unterstützt, dies führt zu massiver Konkurrenz um Nährstoffe, Wasser und Licht gegenüber standorttypischen Arten.
Maßnahmen
- Bei Einzelpflanzen im Garten die Fruchtstände abschneiden, um eine Samenbildung zu verhindern.
- Nachwachsende Jungpflanzen ausreißen.
- Größere Bestände durch Mähen vor der Samenreife eindämmen.
Entsorgung
- Nicht blühende Pflanzen können im Kompost/in der Biotonne verwertet werden.
- Blühende Pflanzen gut verpackt im Restmüll entsorgen.
Götterbaum
Ursprünglich kommt der Götterbaum (Ailanthus altissima), auch Bitteresche oder Himmelsbaum genannt, aus China und dem nördlichen Vietnam.
Dieser Baum wirft im Herbst das Laub ab und kann an guten Standorten eine Höhe bis zu 30 m erreichen. Da er zu den Pionierarten zählt, ist er auch an Waldsäumen, auf Ödland oder Schutthalden anzutreffen. Jungpflanzen wachsen bis zu 3 m pro Jahr. Aufgrund zahlreicher Ausläufer und Schösslinge bilden sich rasch dichte Bestände, die sich nach außen ausdehnen und somit die standortübliche vorhandene Vegetation verdrängen.
Maßnahmen
- Wurzeln von Jungpflanzen ausgraben, bevor sie ein weitreichendes Wurzelsystem ausbilden.
- Im Naturpark Donauauen hat sich das Ringeln der Bäume als erfolgreiche Strategie erwiesen. Dabei wird die Rinde im Sommer des 1. Jahres in einem breiten Band rund um den Stamm entfernt, nur ein schmaler Steg bleibt stehen.
Entsorgung
- Nicht blühende Pflanzen können im Kompost/in der Biotonne verwertet werden.
- Blühende Pflanzen gut verpackt im Restmüll entsorgen.