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18.01.2025 Kampagne

Wie wir un­se­re Pro­jek­te fi­nan­zie­ren wol­len

Wir werden oft gefragt, wie wir unsere Projekte finanzieren wollen, da die Stadtgemeinde Deutsch-Wagram finanziell stark eingeschränkt ist. Unser Ansatz geht jedoch über das Finanzielle hinaus: Wir fragen zuerst, was die Menschen in Deutsch-Wagram wirklich brauchen und wie wir das Leben in unserer Gemeinde verbessern können.

In den letzten Jahren haben wir 25 Projekte ohne großes Budget umgesetzt, 30 weitere Projekte haben wir geplant, die wir im Rahmen eines 5-Jahres-Programms umsetzen möchten. Hier sind einige zentrale Themen und unser Ansatz zur Finanzierung:

 

Straßenbau: Effektiver Einsatz vorhandener Mittel

Unsere Projekte wie „Bessere und grünere Straßen“ oder „Sichere Hauptstraße“ basieren auf der effizienteren Nutzung des vorhandenen Straßenbaubudgets von ca. 500.000 Euro pro Jahr.

 

Statt teurer Randsteine an Feldgrenzen schlagen wir einfachere Lösungen vor. Ebenso setzen wir auf schmalere Fahrbahnen in wenig befahrenen Gassen, wodurch Mittel für Baumpflanzungen freigesetzt werden. Straßensanierungen werden nach Wichtigkeit gereiht und Schlaglöcher als kurzfristige Maßnahme repariert.

 

Bicibus: Kein Geld, nur Organisation

Der Bicibus, ein Konzept, bei dem Kinder morgens in einer Gruppe sicher gemeinsam zur Schule radeln, verursacht keine direkten Kosten. Es bedarf lediglich einer gut durchdachten Organisation und der Vernetzung von Eltern, die sich abwechselnd um die Begleitung kümmern.

 

Ausbau von E-Carsharing

Das bestehende E-Carsharing-Angebot wird derzeit von einem Verein betrieben. Die Gemeinde unterstützt lediglich mit minimalen Kosten, die auslaufen sollen. Unser Ziel ist, das Angebot auf weitere Standorte auszudehnen und durch gezielte Bewerbung die Nutzung zu steigern.

 

Kreisverkehr statt Ampeln

Die Umgestaltung von Ampelanlagen in Kreisverkehren betrifft Landesstraßen. Wir planen Gespräche mit den zuständigen Behörden, um eine Finanzierung und Umsetzung gemeinsam mit dem Land zu erreichen. Ein möglicher Beitrag aus dem Straßenbaubudget der Gemeinde würde in der jährlichen Budgetplanung berücksichtigt.

 

Mehr E-Ladestationen

E-Ladestationen werden von Unternehmen betrieben, die ihren Erlös aus dem Stromverkauf generieren. Die Gemeinde stellt lediglich Standorte zur Verfügung, wodurch keine nennenswerten Kosten entstehen.

 

Nextbike Bikesharing

Wir planen, mit der Firma Nextbike eine Kooperation zu starten und mit wenigen Stationen zu beginnen. Die Kosten bleiben gering und können jährlich neu bewertet werden.

 

Schwammstadt statt Beton

Durch das Speichern von Regenwasser vor Ort werden Überflutungen verhindert und die Kanalisation entlastet. Diese Maßnahmen werden in bestehende Straßensanierungsprojekte integriert und über das Straßenbaubudget finanziert.

 

Aufforstung und mehr Bäume

Die Ankaufkosten von Jungbäumen sind gering. Die Kosten für die Pflanzung von Straßenbäumen können durch Umorganisation im Bauhofpersonal gedeckt werden. Beispielsweise durch Verzicht des alljährlichen Aufbaus und Abbaus der Zäune gegen Schneeverwehungen auf den Feldern. Zusätzliche Aufforstungen erfolgen über kostengünstige Methoden wie Samenausstreuung mit Drohnen. Die Identifikation geeigneter Flächen erfolgt über den Flächenwidmungsplan.

 

Photovoltaik und Fernwärme

Durch die Installation von PV-Anlagen auf Gemeindegebäuden werden langfristig die Stromkosten der Gemeinde reduziert. Die Investitionen amortisieren sich innerhalb weniger Jahre.

Beim Ausbau von Fernwärme entstehen der Gemeinde keine direkten Kosten. Gespräche mit der EVN und eine Integration in bestehende Straßenbauprojekte können Synergien schaffen.

Die Überdachung der Parkplätze am Bahnhof Helmahof mit Photovoltaikanlagen ist ein Bürgerbeteiligungsprojekt. Die Organisation dafür übernehmen wir gerne, während der Gemeinde keine direkten Kosten entstehen. Die Finanzierung erfolgt über die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, die vom Stromertrag profitieren können.

 

Bürgerbeteiligung: Die Bevölkerung aktiv einbinden

Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Gestaltung unserer Gemeinde einbinden. Dazu planen wir einen professionell moderierten Beteiligungsprozess, bei dem repräsentativ ausgewählte Personen Ideen und Anregungen einbringen können. Die Kosten für die Moderation können über Förderungen, etwa vom Klima- und Energiefonds, gedeckt werden. Organisation und Umsetzung übernehmen wir als Stadt- und Gemeinderäte.

 

Komfortsteigerung durch kleinere Projekte

Auch kleineProjekte tragen maßgeblich zu einem modernen und komfortablen Leben in Deutsch-Wagram bei, ohne dabei das Budget zu belasten. Hier einige Beispiele:

 

  • Sitzbänke und Trinkbrunnen: Jährlich einige Sitzbänke oder einfache Trinkwasserstellen, z. B. auf Spielplätzen, sind aus dem laufenden Budget problemlos finanzierbar und erhöhen den Komfort für die Bevölkerung.
  • Bushaltestellen: Die Erneuerung von drei Wartehäuschen pro Jahr summiert sich über die Jahre und verbessert nachhaltig die Infrastruktur.
  • WLAN an öffentlichen Plätzen: Zwei neue WLAN-Hotspots pro Jahr an Marktplätzen, Parks oder Spielplätzen schaffen in fünf Jahren eine gute Abdeckung.
  • Lerncafé: Für ein Lerncafé gibt es bereits Gespräche mit der Pfarre, die stundenweise Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellen könnte. Dieses Projekt würde eine wertvolle Unterstützung für Schülerinnen und Schüler in Deutsch-Wagram bieten.

 

Diese Maßnahmen sind klein aber wichtig. Und sie lassen sich einfach aus dem bestehenden Budget umsetzen und verbessern die Lebensqualität erheblich.

 

Sozialthemen und Unterstützung

Wir setzen uns auch für soziale Projekte ein, die oft auf Kooperationen mit privaten Trägern oder Organisationen basieren:

 

  • Seniorenhaus, Sozialmarkt und Tageszentrum für Altenpflege: Wir möchten Gespräche mit privaten sozialen Organisationen aufnehmen, um diese Einrichtungen nach Deutsch-Wagram zu holen. Die Gemeinde könnte Räumlichkeiten zur Verfügung stellen.
  • Kühlende Räume im Sommer: Räume in bestehenden Gemeindebauten könnten mit kleinen Klimageräten ausgestattet werden, um sie in heißen Sommermonaten als Rückzugsorte bereitzustellen.

 

Volksschule und Zentrum Helmahof

Die Entwicklung eines neuen Zentrums am Helmahof und der Bau einer Volksschule sind zentrale längerfristige Projekte, die mit Blick auf das Wachstum der Gemeinde auf über 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner essenziell sind.

In dieser Gemeinderatsperiode werden die Vorbereitungen und Planungen beginnen, die entscheidend für die langfristige Entwicklung sind. Eine kluge Standortwahl und frühzeitige Planung sollen sicherstellen, dass diese Projekte den künftigen Bedarf decken und die Lebensqualität am Helmahof verbessern.

 

Leistbares Wohnen

Wir setzen auf langfristige Planung und konkrete Maßnahmen, um leistbares Wohnen zu fördern. Dazu gehören:

 

  • Abschaffung der Stellplatzpflicht, um Baukosten zu senken
  • Reduktion der Spielplatzabgabe, um mehr öffentliche Spielplätze zu schaffen
  • Erleichterung von Aufstockungen, um Wohnraum zu erweitern
  • Bauen auf Baurecht, bei dem die Gemeinde Grundstücke bereitstellt und Einnahmen über Mieten generiert

 

Mit diesen und weiteren Projekten zeigen wir, dass innovative Ansätze und clevere Planung Deutsch-Wagram voranbringen, ohne die Gemeindefinanzen zu überstrapazieren. Unser Ziel ist, den Lebensraum für alle zu verbessern – nachhaltig und finanzierbar.

 

Bettina Bergauer

Gemeinderätin
Parteivorsitzende, Parteisprecherin
Vorsitzende Prüfungsausschuss des GAV
e5-Teamleiterin

[email protected]
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