18.11.2024
  
  
     Pressemitteilung
  
Wärmedämmung und Heizungsumstellung
Am 13. November 2024 lud Gemeinderätin Bettina Bergauer zu einem Informationsabend am Stadtamt ein, um Menschen Mut zu machen und ihnen konkrete Wege aufzuzeigen, wie sie ihre Häuser klimafreundlich und kostensparend sanieren können.
Johannes Selinger, Experte der NÖ Energie- und Umweltagentur, überzeugte mit fundierten Informationen und praxisnahen Beispielen.
Warum sollte man klimafreundlich sanieren und die Heizung tauschen?
- Persönliche und staatliche Gründe: Die geopolitische Situation, insbesondere der Ukraine-Krieg, zeigt die Notwendigkeit, von fossilen Energien unabhängig zu werden.
- Kosten: Die Preisentwicklung bei Rohstoffen, insbesondere Gas, hat gezeigt, dass die Abhängigkeit von fossilen Energien teuer werden kann.
- Klimawandel: Österreich ist stark vom Klimawandel betroffen, mit einer Jahresmitteltemperatur, die bereits 1,8 Grad über dem langjährigen Durchschnitt liegt.
- Wertschöpfung: Geld, das für Öl und Gas ausgegeben wird, fließt ins Ausland und fehlt der heimischen Wirtschaft.
- Förderung: Der Staat unterstützt Sanierungen, um hohe Strafzahlungen zu vermeiden, die fällig werden, wenn Klimaziele nicht erreicht werden.
Im Winter soll die Wärme im Haus bleiben
- Wichtig ist die Reihenfolge der Maßnahmen: Zuerst sollte eine unabhängige Energieberatung erfolgen, danach die Dämmung, und zuletzt der Heizungsumbau.
- Die oberste Geschossdecke sollte mit mindestens 30 cm gedämmt werden. Das kostet am wenigsten und bringt am meisten.
- Wichtig ist, dass Fenster dicht sind. Neue Fenster sind teuer, bestehende Fenster können eingestellt werden, um die Dichtheit zu verbessern. Die Dichtheit lässt sich einfach testen: Ein Papierstreifen sollte sich bei geschlossenem Fenster nicht durchziehen lassen.
- Die Kellerdecke sollte, wenn möglich, mit 5 bis 10 cm gedämmt werden. Sie ist nach der Dämmung der obersten Geschossdecke die zweitbeste Maßnahme zur Energieeinsparung.
Förderungen für Sanierung und Heizungstausch
- Förderungen des Bundes und des Landes Niederösterreich sind häufig kombinierbar. Die Bundesförderung wird direkt ausgezahlt, während für die Landesförderung ein Kredit erforderlich ist. Dafür gibt es jedoch einen Zuschuss zu den Zinsen.
 Umweltförderung im Inland (Bundesförderung)
 NÖ Landesförderungen
- In vielen Fällen können die Kosten durch Förderungen um die Hälfte reduziert werden. Haushalte mit geringem Einkommen können derzeit sogar eine Förderung bis zu 100 % erhalten.
Heizungsanlage richtig einstellen
- Ein unzureichender Durchfluss führt dazu, dass Heizkörper nicht richtig warm werden, auch wenn sie entlüftet sind und der Druck stimmt.
- Ein zu hoher Durchfluss fällt nicht sofort auf, führt aber zu ineffizientem Betrieb, da unnötig heißes Wasser gepumpt wird.
- Ein schlecht eingestelltes Heizungssystem kann dazu führen, dass Räume nahe der Wärmequelle überheizt und entferntere Räume zu kalt sind. Ein hydraulischer Abgleich optimiert das Fließverhalten des Heizungswassers und sorgt dafür, dass jeder Heizkörper nur die benötigte Wassermenge erhält.
- Beim Austausch des Heizkessels sollte ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden, da in der neue Pumpen mit Drehzahlregelung installiert werden.
- Entlüften ist wichtig, da Luft komprimierbar ist und im Heizsystem den Druck senken kann. Der ideale Druck liegt bei etwa 1,5 bar.
Diese Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Programm e5 – Energieeffiziente Gemeinden, der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) sowie der Volkshochschule Deutsch-Wagram (VHS) statt.