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19.12.2024 Gemeinde-News

Wald in Süd

In Gänserndorf Süd gibt es einige Grundstücke in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wald. Manche Gärten enden im Wald. Manchmal trennt nur eine schmale Fahrbahn das Wohnhaus vom Wald. Wenn der letzte Gemeinderatbeschluss Schule macht könnte sich das rasch ändern.

Habichtweg

Hier grenzen 5 Gärten an den Wald. Wenn man mit den Anrainern spricht, erfährt man, dass sie ganz bewusst hierher gezogen sind – weil sie am Rande des Waldes leben möchten.

Nun hat einer der Anrainer die Initiative ergriffen und auch gleich mit Klage gedroht – aus Angst vor umstürzenden Bäumen.

Der Gemeinderat hat daher mehrheitlich in der Dezembersitzung beschlossen, einen 20m breiten Schutzstreifen zu schaffen. Alles was größer und potentiell gefährlich ist, wird beseitigt.

Das ist nicht nachvollziehbar. Natürlich muss der Wald gepflegt werden. Das hat aber nichts mit der Schlägerung von gesunden Bäumen zu tun.

Um solche Präventivmaßnahmen zu vermeiden wurde übrigens erst dieses Jahr das Gesetz angepasst. Der Geschädigte muss beweisen, dass der Baum schadhaft war – es wird nicht mehr von vornherein angenommen, dass der Baumhalter seine Pflichten verletzt hat.

Und Nein: Wir wollen wirklich nicht, dass irgendjemand zu Schaden kommt. Aber eine 20m breite Schneise zwischen Wald und Gärten ist die falsche Antwort.

Auch für die restlichen Anrainer, die ganz bewusst an den Rand des Waldes gezogen sind. Und nicht nur in dieser Straße von Gänserndorf Süd. Eine einzige Drohung hat hier genügt, um den Wald radikal zu verkleinern. Das ist nicht nur äußerst erstaunlich, es öffnet auch die Tür für eine Neugestaltung Gänserndorf Süds. Mit weitaus weniger Waldflächen.

Waldspielplatz, Heidekindergarten

ÖVP, SPÖ und die ehemalige FPÖ-Mandatarin haben auch beschlossen das “Totholz” entlang des Trampelpfades zu entfernen. Im Ausschuss wurde das Bild eines völlig verwachsenen, ungepflegten Weges geschaffen, der befreit werden müsse.

Der vermeintliche Trampelpfad ist ein breiter, gut gepflegter Weg durch den Wald auf dem man gemütlich nebeneinander spazieren kann.

Der Weg ...

führt entlang des Heidekindergartens und ist eine Verbindung zwischen Oed Aigenstraße und Am Haidacker. In der Mitte gibt es noch eine Abzweigung die bis zur Neusiedlerstraße führt. Der kleine Wald war schon da, als dort, wo inzwischen das Junge Wohnen errichtet worden ist, noch ein Kindergarten war und der öffentliche Spielplatz nur den Kindergartenkindern zur Verfügung gestanden ist.

 

Totholzentfernung oder Schlägerung?

Beunruhigt, was nun tatsächlich mit diesem gepflegten Waldstück geplant war, versuchten wir den ÖVP-Antrag einzugrenzen.

Wir stellten den Antrag, die Totholzentfernung gemäß dem Titel des Tagesordnungspunktes nur entlang des Trampelpfades durchzuführen. Das wurde mehrheitlich abgelehnt.

Wir verlangten die Schlägerungen auf die Entfernung von Tot- und Schadholz zu beschränken. Auch das wurde abgelehnt.

Somit stellten wir den Antrag gesunde Bäume stehen zu lassen.

Aber auch das wurde abgelehnt.

All das lässt darauf schließen, dass mit der beantragten “Totholzentfernung und dem anschließenden Holzverkauf” weit mehr gemeint ist. Auch wenn das Wort “Schlägerung” im Antrag vermieden wurde…

Warum das alles?

Es gibt keinen Grund gesunde Bäume umzuschneiden. Die Gemeinde ist verpflichtet den Wald zu pflegen. Das umfasst auch die Schlägerung von kranken, kaputten, gefährlichen Bäumen. Dafür brauchen wir keinen Beschluss. Den Beschluss brauchen wir nur, wenn wir mehr als das planen oder die Schlägerung an eine Firma vergeben. Damit der Gemeinde durch diese Beauftragung keine Kosten entstehen, wird das Holz dabei mitverkauft.

Mit Schadholz kann man natürlich nicht wirklich Geld machen.

Egal ob gesunde Bäume

  • wegen des besseren Preises
  • weil sie hoch gewachsen
  • oder einfach weil sie Nadelbäume sind und irgendwann mal vertrocknen könnten,

geschnitten werden:

Dass ihr Wert weit größer ist, als der Holzpreis, ist in unserer Gemeinde leider noch nicht angekommen.

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