Pau­ken­schlag zum Or­che­s­ter im Ba­de­ner Ge­mein­de­rat

Grüner Antrag für den Erhalt des Orchesters Baden scheitert an ÖVP, SPÖ und Wir Badener.

„Wenn ehemalige Partner plötzlich zu Gegnern werden, braucht es klare Haltung als Kulturstadt. Showpolitik und Wichtigtuerei sind kein Signal an St. Pölten“, kritisiert die Grüne Klubobfrau Helga Krismer das Vorgehen der Jeitler-Cincelli-Regierung.

Das Thema Orchester beschäftigt Baden seit Wochen. „Zuerst begrüßt Bürgermeisterin Jeitler-Cincelli das Aus für das Orchester. Sobald sich jedoch Widerstand in der Stadt abzeichnet, versucht sie mit inszenierten Gesprächsbildern von Runden ohne Entscheidungsträger den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Doch um den geplanten Irrweg der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und des Geschäftsführers der NÖ Kulturwirtschaftsgesellschaft (NÖKU) Paul Gessl zu stoppen, braucht es einen klaren Beschluss des Gemeinderats. Ohne eine klare Position aus Baden wird man in St. Pölten nichts bewegen. Die ÖVP verweigert das aber – weil die Bürgermeisterin ohnehin sparen will und Kultur für sie offenbar nachrangig ist. Auch die anderen Fraktionen haben den Mut nicht aufgebracht. Eine vertane Chance für Baden“, so Helga Krismer.

Anstelle einer eindeutigen Willensäußerung durch den Antrag der Grünen brachte die ÖVP lediglich einen Dringlichkeitsantrag ein, der nichts anderes verlangte als „weiterzureden“. Von einem eigenständigen Orchester für Baden ist darin keine Rede mehr, vielmehr setzt man auf eine vage Durchmischung der Ensembles. „Dieser Antrag hat das Orchester längst aufgegeben – aus Angst, gegen die Linie von Frau Mikl-Leitner aufzutreten. Unterstützt wurde er schlussendlich auch von der FPÖ und von der gesamten Jeitler-Cincelli-Regierung“, erklärt Helga Krismer.

„Es ist bedauerlich, wie rückgratlos die Badener Stadtregierung handelt. Fehler reiht sich an Fehler, und gegenüber dem Land wie der NÖKU wird eine völlig falsche Taktik verfolgt. Nach dieser politischen Offenbarung im Gemeinderat werde ich mich in meiner Arbeit als Landtagsabgeordnete in St. Pölten noch intensiver für das Orchester Baden einsetzen müssen.“