Offene Fragen bei Kleinkinderbetreuung
Ohne öffentliche Debatte darf kein neuer Betreiber für die Kleinkinderbetreuung am Rainer-Ring eingesetzt werden
Jeitler-Cincelli-Regierung hat Hilfswerk ungalant vom Schaukelpferd gestoßen
Das Vorgehen von Bürgermeisterin Carmen Jeitler-Cincelli sorgt weiterhin für große Unruhe. Die Stadtgemeinde war über Jahrzehnte hinweg mit dem Hilfswerk als Betreiber der Kleinkinderbetreuung sehr zufrieden. In letzter Zeit sind die Kosten für das Betreuungspersonal des „Schaukelpferds“ – wie in vielen anderen Branchen auch – aufgrund der kollektivvertraglichen Anpassungen davongaloppiert.
„Gerade in frauendominierten Branchen ist Fairness entscheidend. Älteres Personal bringt zwar höhere Kosten, dafür aber auch viel Erfahrung im Umgang mit Kleinkindern mit. Wird das bestehende Personal übernommen, muss es selbstverständlich auch den gleichen Lohn erhalten“, betont Gemeinderat Christian Dusek. Er kritisiert, dass bisher keine öffentliche Debatte über die Auswahl eines neuen Betreibers stattgefunden hat.
Dusek führt weiter aus: „Es wurde mit den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten bisher nicht darüber gesprochen, welche pädagogische Ausrichtung die neue Betreuungseinrichtung haben soll, wie das Verhältnis von Kindern zu Betreuungspersonal aussieht, welche Ansprüche an das Personal gestellt werden, wie hoch die laufenden Kosten und der Elternbeitrag sind oder welche Öffnungszeiten geplant sind. Wenn solche wichtigen Fragen noch offen sind, darf im Sommer nicht einfach ein kostenfreier Mietvertrag im Stadtrat beschlossen werden.“
„Bislang ist nicht einmal klar, ob die Einrichtung ausschließlich für die Betreuung der jüngsten Kinder vorgesehen ist oder auch für ältere. Ich erwarte, dass das Hilfswerk jedenfalls auch ein Angebot erhält, und dass verschiedene Verträge transparent gegenübergestellt werden. Bei Kindern jeden Euro umzudrehen, ist falsch gespart“, erwartet sich der Gemeinderat eine öffentliche Beantwortung der Fragen.