Skip to main content
    Barrierefreiheit
06.11.2025 Pressemitteilung

Lebendige Zentren statt Supermärkte am fruchtbaren Ackerbode

Landtagsabgeordneter Georg Ecker vor den Gründen in Peigarten, die kürzlich ein Investor erworben hat

Grüne fordern weitere Verschärfungen in der NÖ Raumordnung

„Während die ÖVP Niederösterreich gerne davon redet, Ortskerne beleben zu wollen, zerstört sie mit ihrer Raumordnungspolitik diese weiterhin landauf, landab“, sagt LAbg. Georg Ecker von den Grünen. Denn Supermärkte auf der grünen Wiese verlagern jedes Geschehen in einem Dorf oder einer Gemeinde vom Zentrum an den Rand, während im Dorfkern Leerstände verfallen. „Das weiß man seit mindestens 20 Jahren, dennoch ermöglicht die NÖ Raumordnung trotz Verschärfungen solche Projekte weiterhin, wie wir anhand von mehreren Beispielen sehen“, kritisiert Ecker.

Mehrere Projekte in diese Richtung sorgen nämlich derzeit im Bezirk Hollabrunn für Aufregung. Alle werden vom selben Investor vorangetrieben. In einem Fall kaufte dieser landwirtschaftliche Grundstücke auf und plant wohl, sie nun von der Gemeinde umwidmen zu lassen. „Während einer profitiert, zerstört er damit die Ortskerne der Gemeinden und versiegelt wertvolle Flächen für immer“, sagt Ecker. Dementsprechend haben sich auch schon zahlreiche Personen aus zwei betroffenen Orten, Peigarten und Sitzendorf, bei Ecker gemeldet, die um Unterstützung gegen die Bauprojekte baten. „So viele Zuschriften auf einmal habe ich noch selten bei einem Thema erhalten“, sagt Ecker.

Für bestehende Nahversorger im Ortskern – wie sie etwa in Sitzendorf vorhanden sind – wäre ein Supermarkt am Ortsrand vermutlich das Ende. „Nahversorgung ist für die Orte extrem wichtig, daher sollte hier angesetzt werden und Initiativen in den Ortskernen unterstützt und gefördert werden“, zeigt Ecker eine klare Alternative zu den geplanten Projekten auf. „Da gibt es in Niederösterreich bereits viele Vorzeigeprojekte. Wenn Gemeinden hier mehr Unterstützung benötigen, ist die ÖVP-geführte Landesregierung gefragt, tätig zu werden und Antworten zu liefern, statt ständig zu mauern“. Ecker steht einerseits den Bürger:innen vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung, will aber andererseits selbst auf Landesebene eine Initiative für eine moderne Raumordnungspolitik, die ein lebendiges Zentrum fördert, in den Mittelpunkt stellen.

„Wenn das NÖ Raumordnungsrecht das noch immer hergibt, dass Supermärkte am Ortsrand auf den fruchtbaren Acker oder die grüne Wiese gebaut werden dürfen, dann muss die Raumordnung geändert werden“, fordert Ecker. „Das Beispiel Guntersdorf (wo am Ortsrand demnächst ein Supermarkt eröffnen wird; Anm.) zeigt, dass trotz verschärfter Regeln weiterhin betoniert und versiegelt werden kann wie früher, statt auf bessere Nahversorgung im Ortskern zu setzen. Ich bin überzeugt, dass bei strengeren Regeln bessere Lösungen für die Nahversorgung gefunden werden. Denn derzeit bleibt das einfachste und profitabelste Projekt – jenes am Acker – über, und nicht das beste für die Bevölkerung – jenes im Zentrum.“

Foto: Der neue Supermarkt in Guntersdorf – neben einer beschaulichen Kellergasse am Ortsrand gelegen – zeigt, dass die NÖ Raumordnung noch immer Lücken hat.