Ackerland & Naturschutz

Zwei Tage wurde in Untersiebenbrunn über den geplanten Bauschutthügel am Ortsrand verhandelt. Dabei konnten auch einige Widersprüche geklärt werden. Trotz der Größe der Deponiefläche lassen sich Naherholung und Vogelschutz nicht vereinbaren. Der Triel wird sich – obwohl eigens dafür Flächen vorgesehen wurden – sicher nicht nach Untersiebenbrunn verirren.

Eine Bewertung, welche geschützten Vögel vor dem Umbau zur Deponie vorhanden sind, hat nicht stattgefunden, da das Gelände der ehemaligen Schottergrube schon vor der Begutachtung bearbeitet worden war.

Auch die Behauptung, dass auf dem Ackerland doch noch eine Zwischennutzung vor der Umwandlung zur Deponie geplant sein könnte, hat sich als falsch herausgestellt.

Hier soll eine, als teilweise „hochwertig“ eingestufte, landwirtschaftliche Fläche in eine Bauschutt-Deponie umgewandelt werden – ohne weitere Begründung. Im Marchfeld, der Kornkammer Österreichs. Jetzt, wo über Nahrungsmittelknappheit und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung laut nachgedacht wird.

Zusätzlich stehen – wie bei jeder anderen Deponie auch – mehr Verkehr, Lärm, Staub über die nächsten 20 Jahre am Programm. Für die Anrainer, aber auch für sämtliche Gemeinden, die am Weg Richtung Wien durchfahren werden müssen. Denn, obwohl die Schienen in unmittelbarer Nähe der geplanten Deponie verlaufen, wurde über eine Verlagerung des Mülltransportes – weg von der Straße – nicht einmal nachgedacht.

Es wurde auch nicht darüber nachgedacht, ob vielleicht ein anderer Standort für die Bauschutt-Deponie besser geeignet sein könnte, als das jetzt vorgeschlagene Vogelschutzgebiet. Und wenn man dann noch weiß, dass die Tendenz zu weniger Müll und mehr Wiederverwertung auch gesetzlich verankert werden soll, stellt sich die Frage, ob denn der Bedarf für eine weitere Baurestmassen-Deponie wirklich so dringend gegeben ist, dass dafür Natura 2000 Gebiet und Ackerboden verwendet werden müssen.

Die mündliche Verhandlung hat sämtliche Befürchtungen nur noch bestärkt. Wir hoffen, dass die Entscheidungsträger nun endlich bei der grundlegenden Frage angelangt sind und diese mit einem negativen Bescheid beantworten:

Was spricht eigentlich für eine Deponie an diesem Standort?