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26.02.2024 Kampagne

Wald­schutz

"Wälder bieten uns Erholung, sie schenken uns den umweltfreundlichen Rohstoff Holz, schützen vor Naturgefahren wie Lawinen, tragen durch ihre CO2-Speicherung zum Klimaschutz bei und sie produzieren durch die Filterfunktion reinstes Quellwasser."
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft

Althofer Wald

In Strasshof leben viele Menschen am Waldesrand. Für sie beginnt gleich auf der anderen Straßenseite das Naherholungsgebiet. Oder begann.

Jahrelang wurden die notwendigen Pflegemaßnahmen in diesem Wald vernachlässigt. Pilzbefall und Trockenheit hinterließen ihre Spuren. Das Kiefernsterben wurde gemeldet, behördlich überprüft und die Fällungen genehmigt.

Natürlich wurden nicht nur Nadelbäume gefällt. Auch alte Eichen liegen am Waldboden.

Ersatzpflanzungen dürften keine geplant sein. Obwohl der Pilzbefall als Begründung für die Massenfällungen angeführt wird, dürfte auf Naturverjüngung gesetzt werden. Bäumchen, die aus den Wurzeln der gefällten Bäume wachsen, oder aus Samen keimen, sollten geschützt werden, damit der Wald sich wieder erholt.

Schutzmaßnahmen, die von privaten Waldbesitzern verlangt werden, die jahrelang ihre befallenen Bäume ignoriert haben.

Alles unter Kontrolle

Auch bei privaten Waldbesitz muss die Forstbehörde einbezogen werden.

So hat die Behörde bei mehreren Lokalaugenscheinen festgestellt, dass die Fällungen sehr pfleglich und unter Schonung vitaler Bäume durchgeführt werden. Allein das erstaunt, wenn man die verwüsteten Waldflächen begutachtet. Die Baumstämme werden mittels Harvester aus dem Wald gezogen und am Waldrand gestapelt.

“Unter größtmöglicher Schonung des Waldbodens” wurde aber sowieso nicht gefordert.

Platz für die Straße

Auch im Gänserndorfer Gemeindegebiet wurde gerodet. Der Stadtrat hat im Dezember mehrheitlich beschlossen, die Pappeln neben der Umfahrungsstraße entfernen zu lassen.

Also nur ohne die Stimmen der Grünen.

Begründet wurde die Rodung damit, dass die Bäume bereits den Fahrbahnbereich beeinträchtigten. Kein Pilzbefall, kein Schadholz. Unser Hinweis, dass die Unterführung, die direkt auf dieses Straßenstück folgt, auch nicht breiter ist, wurde ignoriert.

Die Gefahr wurde gebannt. Der Abstand zwischen Straße und Wald wurde großzügig erweitert. An dieser Stelle gibt es keine Berührungspunkte mehr.

Erhaltung als Ziel

Das sind nur 2 Beispiele von aktuellen Fällungen im Bezirk.

Alle sind vermutlich behördlich genehmigt und “unbedingt” erforderlich. Teilweise wurden Pflegemaßnahmen so lange aufgeschoben, bis der Kahlschlag nicht mehr zu vermeiden war. Teilweise geht es nur darum, großzügig Platz zu schaffen, um die Leichtigkeit und Flüssigkeit – und natürlich die Geschwindigkeit – des Straßenverkehrs zu fördern.

Dabei wird der Wert dieser Waldflächen auf den Holzpreis reduziert.

Bei Schadholz ein Verlustgeschäft, wodurch sich die Maßnahmen des Öfteren wohl weiter verzögern, bis noch mehr gefällt werden muss.

Der Erholungswert, den jeder Waldstreifen für die Menschen vor Ort hat, wird hier nicht bewertet. Auch nicht Wind- und  Lärmschutz.

Der Althofer Wald in Strasshof trennt eine Straße, die nur für Schottertransport errichtet wurde, vom Wohngebiet. Hier wird es in Zukunft um einiges lauter werden.

Der Schutz der Anrainer vor Staub und Lärm liegt ebenso im öffentlichen Interesse, wie die Erhaltung von Naherholungsgebieten. Verpflichtende Pflegemaßnahmen und die Einschränkung der “nötigen” Fällungen auf ein vernünftiges Maß wären ein erster Schritt.

Schon aus Gründen des Klimaschutzes muss viel intensiver an der Erhaltung unserer Wälder gearbeitet werden – auch von seiten der Behörde, wenn die Besitzer dazu nicht im Stande sind.

Denn zeitgerechte Pflegemaßnahmen könnten großflächige Fällungen verhindern – und die amtliche Begrenzung der Fläche, in der umgeschnitten werden darf, auch.

 

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