Sicherheit & Bahnausbau!
Mit dem Ausbau der Nordbahn verschwinden sämtliche Schrankenanlagen entlang der Strecke. Aus Sicherheitsgründen werden Brücken und Durchfahrten errichtet. Kein Grund einen vorhandenen Durchlass zu schließen!
Radwege
Im Norden von Drösing soll ein Durchgang, der hauptsächlich von Radfahrern und Fußgängern genutzt wird, mit dem Ausbau der N-Bahnstrecke verschwinden. Diese Bahnbrücke ist gut ausgestattet, der Boden mit Ziegeln gepflastert. Sie ist nicht hoch, was große Fahrzeuge abhält und sicher dazu beigetragen hat, dass der Weg gut erhalten ist.
Der Weg verbindet Ringelsdorf und Niederabsdorf mit Drösing und Hohenau. Man kann auf dieser Route gefahrlos nach Hohenau ins Aubad fahren, oder ins Museum oder Vögel beobachten (vogel.schau.plätze), aber auch in die andere Richtung nach Niederabsdorf zur Alpakawanderung. Und ein großer Vorteil ist natürlich, wenn auch die Drösinger vom auf der Marchseite gelegenen Ortsteil den Weg weiterhin nicht nur nach Hohenau, sondern auch – ohne Niveauunterschied – Richtung Ringelsdorf, Niederabsdorf und der Großgemeinde Zistersdorf nutzen können.
Bahnhofsdurchgang
Die beidseitigen Zugänge in Bahnhöfen entlang der Nordbahnstrecke sind sicher ein Gewinn für Bahnkundinnen. Sie sind für Wanderer, die durch Anpassung der Route des Rundwanderwegs – die in Zukunft durch den Bahnhof geführt werden wird – zumindest gewöhnungsbedürftig.
Alle anderen nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer müssen erst einmal auf die Idee kommen zum Bahnhof zu gehen, um auf die andere Seite der Gleise zu gelangen.
Spannend ist auch, woher Radfahrerinnen in Zukunft wissen sollen, dass sie ihr Rad durch den Personendurchgang im Bahnhof Drösing schieben sollen, um barrierefrei auf die andere Seite der N-Bahnstrecke zu kommen. Wird dieser Durchgang auf diversen Radkarten vermerkt? Werden Hinweistafeln entlang der noch vorhandenen Radrouten aufgestellt?
Überholverbot?
Während in den Unterlagen darauf hingewiesen wird, dass die neue L7-Brücke nicht für den Radverkehr gedacht ist, wird sie im letzten Antwortschreiben der Behörde für den Radverkehr freigegeben – mit der Begründung, dass “kein Fahrverbot” für Radfahrer besteht. Auf dieser Straßenbrücke wird die Geschwindigkeit auf 50km/h beschränkt.
Wäre diese Brücke auch für die Nutzung mittels Fahrrad geplant, müsste zur Sicherheit der Radfahrenden die Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs weiter verringert werden. Die Brücke ist mit 7% Steigung nicht barrierefrei. Sie ist mit 2 Fahrspuren ohne Ausweichmöglichkeit eher eng berechnet, wenn Kfz bergauffahrende Räder mit dem nötigen Sicherheitsabstand gefahrlos überholen sollen. Beim bergauf fahren brauchen Radfahrer mehr Platz, als beim bergab rollen. Und bergauf ist der Gegenverkehr, der mit zumindest 50km/h entgegen kommt, erst spät für überholende Kfz sichtbar.
Man sollte wohl auch davon ausgehen, dass manche Radfahrer mit dem Anstieg nicht zurechtkommen und daher absteigen und schieben müssen – wodurch sie langsamer sind und länger auf der Fahrbahn der Brücke bleiben.
Sicherheit
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Bahnhofsdurchgang von Radfahrern in deren Routen einbezogen wird. Wer plant schon eine Route bei der er absteigen und durch einen Personendurchgang durchschieben muss, um eine Bahnstrecke zu überqueren?
Die geplante L7-Straßenbrücke ist aufgrund der baulichen Ausführung sicher nicht die erste Wahl, wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Bahnhofsdurchgang vorgezogen.
Dabei gibt es einen Durchgang, der weiter genutzt werden kann!
Die Erhaltung der vorhandenen Bahnbrücke bei km 60,063 wäre ein erheblicher Beitrag zur Sicherheit des nicht-motorisierten Verkehrs. Denn es geht ja nicht nur um Menschen, die mit dem Rad unterwegs sind.
Für Fußgängerinnen ist auf der geplanten L7-Straßenbrücke definitiv kein Platz.
Heute wurde die zuständige Behörde informiert.
Wir hoffen sehr, dass die ÖBB von ihrem Plan absieht aus einer funktionierenden Durchfahrt zwei Sackgassen zu machen.