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31.03.2023 Gemeinde-News

Schlä­ge­run­gen im Ge­mein­de-Wald

Im Februar erreichten uns besorgte Nachfragen wegen der Schlägerungen im Gemeindewald. Wir haben uns die Situation vor Ort angeschaut und auch mit dem zuständigen Förster gesprochen.

Kieferntriebsterben

Wir haben in unserem Wald einige Gebiete, die von Kiefern dominiert werden, was aber aus drei Gründen zu einem Problem wird:
– Einerseits sind diese Bestände vom Kieferntriebsterben betroffen, was man an den braunen Stellen in den Wipfeln erkennen kann. Das sind erste Absterbeerscheinungen.
– Die zunehmende Trockenheit ist ein weiteres Problem für diese Bestände.
– Im Bereich der sekundären Schwarzkiefern (das sind ursprünglich für die Pechgewinnung gepflanzte Bäume, die nicht an ihren „natürlichen“ Standorten stehen) findet zudem keine natürliche Verjüngung statt.

Die Durchforstung war an dieser Stelle also dringend nötig, um diese Monokultur in einen gesunden Mischwald zu transformieren. Durch den besseren Lichteinfall kann sich jetzt das Laubholz, das dort bereits besteht, entwickeln. Ein Mischwald ist immer beständiger und resistenter als eine Monokultur. So erhalten wir einen gesunden Wald, der auch mit den Klimaveränderungen besser zurecht kommt.

Schonung des Waldbodens

Leider kommt es durch die Transport-Maschinen zu einer Beeinträchtigung des Waldbodens. Ideal wäre ein Einsatz bei gefrorenem Boden, was dieses Jahr schlicht nicht möglich war. Wichtig war jedoch, die Arbeiten vor der Brutsaison der Waldtiere zu beenden.

Warum lassen wir den Wald nicht einfach in Ruhe?

Mehrfach habe ich bereits diese Frage gehört und dahinter steht die romantische Vorstellung, dass ein Urwald entsteht, wenn wir Menschen den Wald einfach in Ruhe lassen würden. Leider ist das an dieser Stelle jedoch nicht der Fall – wir Menschen haben uns schon eingemischt und jetzt müssen wir den Wald auch pflegen. Wenn wir hier nicht eingreifen, dann entsteht kein Urwald. In einigen Jahren würden die Kiefern zusammenbrechen und dann würden nur Sträucher hochkommen. Bei starkem Lichteinfall entwickeln sich Sträucher sehr schnell und behindern damit das Wachstum der Laubbäume. Eine rechtzeitige Entnahme eines Teils der Kiefern war also dringend nötig um hier die Laubbäume zu fördern.

Wir verstehen natürlich die Beunruhigung, wenn es zu größeren Maßnahmen im Gemeindewald kommt und es ist sicher immer sinnvoll nachzufragen und dann sachlich zu bewerten ob diese Entnahmen sinnvoll sind. Bitte melden Sie sich immer gerne bei uns, wenn Sie etwas beobachten, das Ihnen merkwürdig vorkommt.  Lassen Sie sich jedoch nicht von Falschinformationen und reißerischen Zeitungsartikeln verunsichern.

Agnes Wühr

Umwelt-Gemeinderätin

[email protected]
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