Schein-Klima-Schutz
Schein-Klima-Schutz
Seit es Klimakonferenzen mit Zielsetzungen gibt, hat es Österreich kein einziges Mal geschafft, diese Ziele zu erreichen. Derzeit läuft ein Vertragsverletzungsverfahren der EU, da Österreich seinen Klimaplan nicht fristgerecht eingereicht hat. Der von Leonore Gewessler abgegebene Plan wurde von der Europaministerin zurückgezogen, weil er nicht die Meinung der Regierung widerspiegelt.
2019 beantragte die ÖVP den Klimanotstand, als direkte Folge der Fridays for Future-Protesten, es war Nationalratswahl. Seither wurde nur Scheinklimaschutz betrieben, keine der gesetzten Maßnahmen hat bis dato zu einer Reduzierung der Schadstoffemissionen geführt. Von den 93 Empfehlungen, die der Klimarat 2022 vorgelegt hat, wurden nur wenige umgesetzt. Das ambitionierte Ziel Österreichs, bis 2040 klimaneutral zu sein, wird immer unwahrscheinlicher, wenn die Emissionen weiter steigen und keine ausreichenden Maßnahmen gesetzt werden, das zu ändern.
Führende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen weisen wiederholt auf diese Zustände hin. Reinhard Steurer, Klimaforscher der Universität für Bodenkultur Wien, vergleicht dieses Verhalten mit einer Krebsdiagnose Stadium 4, aber niemand unternimmt etwas, um die Erkrankung zu behandeln. Chemotherapie und Strahlenbehandlungen sind keine populären Maßnahmen, aber mit Hausverstand, Maß und Ziel und mit dem Glauben an neue Technologien ist dem Krebs nicht beizukommen. Das gilt auch für das Klima, darüber ist sich die Wissenschaftswelt einig. Es braucht weitgehende Verhaltensänderung, um den Klimanotstand nicht in eine Klimakatastrophe überzuleiten.
Auf der Homepage des Bundesministeriums für Umweltschutz gibt es einen Klima-Zielpfadrechner, Interessierte können hier herausfinden, welche Verhaltensänderungen im Bezug auf Mobilität, erneuerbare Energie, Land- und Forstwirtschaft, Wohnen und Industrie und Dienstleistungen notwendig wären, um die Klimakatastrophe abzuwenden, aber auch was passiert, wenn wir weitermachen wie bisher.
Es soll hier klar erwähnt werden, dass es in Österreich die ÖVP ist, die die notwendigen und von Leonore Gewessler eingereichten Maßnahmen und Pläne blockiert.
Warum scheut sich die Politik (nicht nur in Österreich) Entscheidungen zu treffen, die für die Zukunft notwendig sind? Weil sie unpopulär sind? Weil die nächsten Wahlen vor der Tür stehen? Weil sie der Wissenschaft nicht glaubt?
Christine Stroissnig
Links:
https://www.youtube.com/watch?reload=9&app=desktop&v=XhGpU26D02I
https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/klimaschutz/aktives-handeln/klimazielpfadrechner.html