DAS WAR - Rotes Gold - Tom Waitz im Gespräch
Die Nationalratsabgeordnete Ulrike Fischer begrüßte den Grünen EU-Abgeordneten für Österreich, Thomas Waitz, im Kulturcafé, Alter Pfarrhof, Kirchenplatz, in St. Andrä-Wördern. Es wurde neben einem Gespräch mit dem Biobauern, Imker und Forstwirt Waitz, eine fünfzehnminütige ZDF-Dokumentation als Kurzfassung durch den Umweltgemeinderat Harald Sattmann präsentiert. Titel der Veranstaltung: “Rotes Gold” – die Geheimnisse der Tomatenindustrie. Anschließend erläuterte Waitz die Agrarpolitik mit all ihren Auswirkungen und Auswüchsen. Danach fand eine Publikumsdiskussion, die Andreas Piringer aus Zwettl moderierte, in der „Osteria“ statt. Hier wurde auch die Verwendung von Pestiziden und die Kennzeichnungspflicht der Lebensmittel angesprochen. Der Ortsvorsteher aus Greifenstein, Landwirt Alfred Kögl brachte sich in die Diskussion ein. Der Gastronom vom Roten Hahn in Höflein und der Osteria e Vino Altro in St. Andrä, Kurt Nachtmann, bewirtete die Gäste und erzählte in diesem Zusammenhang von den Sorgen der Wirtsleute. Es betraf die Herkunft der zu verarbeitenden Lebensmittel und die Preisgestaltung bei Bioprodukten durch die gestiegenen Energiekosten. Der geschäftsführende Gemeinderat Dieter Gilnreiner war ebenfalls unter den diskutierenden Anwesenden. Beim „get together“ gab es einen gemütlichen Ausklang.+
(c)Otto Sibera
Rotes Gold - Die Geheimnisse der Tomatenindustirie
Tomaten, das rote Gold – Tomatenpüree, eine weltweite Handelsware. Der Autor geht auf Spurensuche in China, Afrika und Europa und zeigt die Herstellung und die weite Reise des Tomatenpürees.
Tomatensauce – wer denkt da nicht an die italienische Mamma, die aus sonnengereiften aromatischen Tomaten eine Sauce nach altem Familienrezept zaubert? Ein Bild aus längst vergangenen Zeiten.
Woher stammen heute unsere Tomatenprodukte wie Tomatenmark, -sauce, -saft und Ketchup – aus Italien und Frankreich? Weit gefehlt: China gehört zu den größten “Industrietomatenproduzenten” und Herstellern von Tomatenpüree. Dieses ist eine Handelsware wie Weizen, Reis und Erdöl, wird weltweit verschifft und in Großkonzernen wie Heinz, Nestle und Unilever aufbereitet.
Der Film zeigt die Entstehung und Reise des Tomatenpürees, mit all ihren Vor- und Nachteilen, mit dem bitteren Geschmack der Ausbeutung und des Profits.
- Videolänge: 44 min
- Datum: 11.10.2020
Thomas Waitz - EU Abgeordneter der Grünen im EU-Parlament
Tom Waitz: “Ich bin seit 2017 Abgeordneter der österreichischen Grünen im Europaparlament. Die Grünen waren immer schon die einzigen politischen Fürsprecher für die Anliegen kleinbäuerlicher Betriebe und Förderung der biologischen und nachhaltigen Landwirtschaft.
Ein großer Schwerpunkt meiner Arbeit ist die europaweite Umstellung auf eine ökologische Landwirtschaft.
Die EU-Agrarpolitik braucht eine 180-Grad-Wende und ein Ende der klimaschädlichen Subventionen. Eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft bedeutet Förderung von kleinbäuerlichen Betrieben, von Biodiversität und Klimaschutzmaßnahmen statt der Erhaltung des Status quo für die Agrarindustrie.
Denn nur mit dieser Wende können wir uns der Herausforderung der Klimakrise stellen. Krisenzeiten zeigen außerdem wie wichtig es ist, dass regionale Betriebe und Landwirtschaft für die Sicherstellung unserer Ernährung und Versorgung sind.
Die Reformierung der Tiertransportrichtlinie zum Wohle der Tiere, die durch Europa stundenlang transportiert werden, steht dringend an.
Nach wie vor werden jedes Jahr Millionen von Tieren zusammengepfercht in Hitze und Kälte in mangelhaften Fahrzeugen transportiert und durch elendslange Wartezeiten an den Grenzen und in den Häfen gequält. Ich werde weiterhin dafür kämpfen, dass Lebendtiertransporte langfristig überflüssig werden – zum Wohl der Nutztiere, der kleinbäuerlichen Betriebe und der Konsument*innen.
In Bereich Außenpolitik werde ich mich vor allem auf den Westbalkan, im Speziellen Kosovo, Albanien, Montenegro und Bosnien-Herzigowina konzentrieren.
Wir wollen eine Partnerschaft auf Augenhöhe und eine klare Beitrittsperspektive für die Westbalkanstaaten. Hier muss die EU eine aktive Rolle zur Friedenssicherung spielen, demokratische Reformen unterstützen, Zivilgesellschaft unterstützen und auch die Erweiterungsgespräche vorantreiben.”