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06.02.2024 Gemeinde-News

Genug Was­ser?

Solange fehlende Niederschläge und sinkende Grundwasserspiegel kein Problem sind, kann man auch neue offene Wasserflächen schaffen. Aber ist das bei uns so?

Genug Wasser?

Wer von Deutsch-Wagram kommend auf der L6 zur Autobahn fährt, kennt das Schotterabbaugebiet zwischen den beiden Kreisverkehren. Hier wird in Kürze ausgebaut – in der Fläche und in die Tiefe.

Die Gruben werden auf beiden Seiten der Straße, L3166, ausgehoben und werden dann von einem zum anderen Kreisverkehr reichen.

Bisher durfte hier nur im Trockenen gebaggert werden.

Mit der neuen Genehmigung wird sich das ändern. Auf einer Gesamtfläche von rund 690.000m² geht es um den Abbau von 7.524.000m³ Schotter. Dabei soll der Schotter auch aus dem Grundwasser geholt werden. Es gibt auch schon einen Plan, der die Erhaltung der so entstandenen Wasserflächen rechtfertigt: In Zukunft sollen sie als “extensive Fischteiche” weiterverwendet werden.

Die bereits vorhandene Wasserfläche ist 9ha groß. Der Fischteich daneben wird 5,9ha offene Wasserfläche bekommen und der Teich auf der gegenüberliegenden Straßenseite 16,8 ha. Es geht hier folglich um eine wirklich beeindruckende Fläche, die zur Verdunstung freigegeben wird.

Die Sommer werden immer heißer und – aufgrund der fehlenden Niederschläge – immer trockener. Brunnen müssen nachgeschlagen werden oder trocknen ganz aus. All diesen Punkten zum Trotz werden hier riesige offene Wasserflächen genehmigt, über die das Grundwasser in großer Menge verdunsten kann.

Natürlich könnten die aktuell vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen nach dem Schotterabbau wieder hergestellt werden. Dafür müssten die Gruben halt soweit aufgefüllt werden, dass sie trocken sind.

Für Material, das ins Grundwasser eingebracht wird, gibt es wieder eigene Vorschriften, die schwer zu erfüllen sind, wenn man alles was vorhanden ist, verwerten will.

Die umweltfreundlichste Variante wäre daher nicht ins Grundwasser zu baggern. Dann kann der abgeschobene Humus wieder aufgebracht werden und das Gebiet steht der Landwirtschaft wieder zur Verfügung.

Solange wirtschaftliche Überlegungen höher bewertet werden, als der Schutz der Umwelt – und in diesem Fall des Grundwassers – brauchen wir nicht über die Auswirkungen des Klimawandels zu jammern. Mit solchen Entscheidungen befeuern wir ihn.

 

Da die verschiedenen Bewilligungen nicht durchgängig nachvollziehbar sind, haben wir eine Anfrage an die NÖ Landesregierung gerichtet. Uns fehlen auch die Berechnungen zur Verdunstung und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf das Grundwasser. Und wir würden gerne wissen, wie landwirtschaftliche Flächen, die durch solche Bewilligungen verloren gehen, ersetzt werden können…

Eine Behörde, die solche Projekte bewilligt, wird sicher auch Antworten auf diese Fragen haben.

 

 

 

 

 

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