Die „Grapscher“-Aussagen der Bürgermeisterin
Musikschulaffaire: Die „Grapscher“-Aussagen der Bürgermeisterin sind völlig verfehlt
Kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe von sexuellen Übergriffen durch den Musikschuldirektor an Lehrerinnen gab Bürgermeisterin Magdalena Batoha im KURIER folgendes Interview: Sie würde mit jemandem, der sie begrapsche „Schlitten fahren“.
Diese Aussage ist äußert zynisch und missachtet völlig, dass die sexuellen Übergriffe mit dem Ausnutzen einer Machtposition verbunden sind. Es wird immer wieder von willkürlichen Stunden- und damit Gehaltskürzungen berichtet.
Der Sager der Bürgermeisterin unterstellt den betroffenen Frauen, sie seien selbst schuld, wenn sie sich nicht wehren. Das ist eine klassische Täter-Opfer-Umkehr.
Weiters wird Bürgermeisterin Batoha zitiert, es hätte keine offizielle Beschwerde gegeben und auf Tratsch gäbe sie nichts. Wir finden, das ist untragbar: Wenn es Gerüchte um Fehlverhalten und sexuellen Missbrauch gibt, muss man diesen auch nachgehen, um Schüler:innen und Lehrende zu schützen!
Nach Erscheinen des Artikels im KURIER haben uns einige Frauen angeschrieben, und auch der Gemeinde bzw. der Bürgermeisterin ihre Meinung dazu geschrieben.
Von etlichen Frauen wird zumindest eine Entschuldigung erwartet. Auch dafür, dass es möglich war, dass es zu solchen Missständen kommt, halten wir eine Entschuldigung für angebracht.
Nachdem die schweren Anschuldigungen gegen den Direktor der Musikschule Leobendorf/Bisamberg/Enzersfeld im Falter durch mehrere Aussagen von Lehrkräften untermauert worden waren, wurden rasch dienstrechtliche Konsequenzen gezogen.
Ungeklärt ist allerdings weiterhin die politische Verantwortung: Die zuständigen Bürgermeister:innen behaupten, nichts gewusst zu haben – obwohl diese spätestens seit einem Artikel in der NÖN im Jahr 2021 bekannt waren.
Bürgermeisterin Magda Batoah hat diese Aufforderung auch schriftlich erhalten, wir warten auf eine Antwort.